Hochwertige regionale Produkte aus eigener Produktion kann nicht jeder Gastronom vom Beet auf den Teller zaubern. Bereits im letzten Artikel zum Thema Kulinarik ging es um neue Trends aus der Foodbranche. Der Wunsch nach “Hauptsache Regional!” wird deutlicher und lauter auch seitens der Gäste formuliert. Warum einen Krabbencocktail anbieten oder die einheimische Kartoffelsuppe mit weitgereisten Garnelen anbieten? Entsprechen solche Speisenangebote den Wünschen der Gäste oder stammen diese Angebote aus längst vergangenen Zeiten, als es als schick und spannend galt, weit entferntes auf dem Teller zu probieren? Die Frage soll an dieser Stelle nicht beantwortet werden. Eine andere Frage bekommen wir häufiger gestellt. Wie finde ich regionale Lebensmittel? Wer liefert mir ein gutes Angebot? Was gibt es auf dem Markt?
Verschiedene Möglichkeiten soll dieser Artikel vorstellen:
Bei-mir-um-die-Ecke listet seit kurzem auf einer Online-Karte Metzgereien, Imker, Röstereien oder Craft-Beer-Brauer. Per Postleitzahl können Besucher deutschlandweit nach regionalen Anbietern und Manufakturen suchen. Zusätzlich werden Termine und Aktionen wie Röstseminare und Weinproben angezeigt. Mittlerweile kann die Plattform mit circa 2500 Adressen auftrumpfen. Die Entwicklung der Plattform ist Dank des Ersparten der Gründer entstanden. Über einen monatlichen Mitgliedsbeitrag wollen sie zukünftig Geld generieren. Innerhalb Thüringens gibt es aber auch eigene Plattformen, auf denen man Erzeuger suchen und finden kann. Beispielsweise die Seiten des Agrarmarketings Thüringen, der Erzeugergemeinschaft Thüringens sowie der Einkaufsführer von Ökoherz.
Das Hamburger Startup Frischepost liefert frische Lebensmittel direkt vom Acker. Bisher lieferten Sie in Mehrwegboxen und mit Elektrofahrzeugen direkt zum Kunden. Jetzt kooperieren Sie mit einem Drogerieunternehmen. Dort können die Kunden in verschiedenen Filialen im Stadtgebiet ihre Bestellungen abholen.
Ein ähnliches Prinzip von Online bestellen und um-die-Ecke-abholen, verfolgen auch die Marktschwärmer. Bereits über 30.000 Menschen gehören deutschlandweit zu den Marktschwärmern. In unserem Artikel vom Dezember letzten Jahres haben wir bereits darüber berichtet. Damals agierten die Marktschwärmer noch unter der Marke Food Assembly. Bei dem gemeinsamen Workshop im Vessertal war auch die Ökogemeinschaft Thüringen/Sachsen mit von der Partie. Sie beliefern auch Gastronomen, Großküchen, Hofläden, Kitas und Verarbeiterer mit regionalen Biolebensmitteln.
Warum also Ananas servieren? Wo uns die Region gerade jetzt mit Blau-, Erd- und Himbeeren verwöhnt und Sie beim Gast noch erzählen können aus welchem schönen Teil Thüringens das Obst stammt.