Thüringens Freizeitwirtschaft erzielte 2016 ein leichtes Besucherplus in Höhe von 1,1 %. Damit liegt das Ergebnis über dem Durchschnitt der ostdeutschen Freizeitwirtschaft (-0,2 %).
Mehr als zwei Drittel aller Einrichtungen fanden sich auf der Gewinnerseite wieder. Einzelne Anbieter kämpften allerdings mit überdurchschnittlich hohen Verlusten und dämpften damit auch den thüringischen Gesamttrend. Dies betraf insbesondere Einrichtungen aus dem Bereich der Zoos/Tierparks, die aus Datenschutzgründen derzeit nicht separat ausgewiesen werden können. Museen/Ausstellungen (-0,9 %) sowie Freilichtmuseen/ Besucherbergwerke (-2,2 %) gehörten ebenfalls zu den Verlierern.
Zu den großen Gewinnern 2016 gehörten hingegen die thüringischen Burgen/Schlösser (+6,0 %), die sich auch deutlich von anderen ostdeutschen Anbietern absetzten. Vor allem herausragende Sonderausstellungen wie die Thüringer Landesausstellung 2016 „Die Ernestiner – Eine Dynastie prägt Europa“ sorgten für die entscheidenden Impulse.
Guter Saisonauftakt in der Freizeitwirtschaft
Zum Saisonauftakt baute die Freizeitwirtschaft ein ansehnliches Polster auf. Dabei machte sich auch der „Ostereffekt“ wieder deutlich bemerkbar. Zuwächse im März (+35,0 %) reichten aus, um die Verluste im April (-21,4 %) vollständig auszugleichen. Nicht immer gelingt dies bei einem frühen Ostertermin. Im weiteren Jahresverlauf stachen die Monate Juli (+9,9 %) und Oktober (+9,3 %) positiv hervor. In den übrigen Monaten lagen die Besucherzahlen unter dem Vorjahresniveau.
Mittelfristtrend 2011-2016
Die thüringischen Burgen und Schlösser befanden sich in den letzten Jahren auf Wachstumskurs. Bei fast allen anderen Angebotskategorien zeigten sich Besucherauf- und -abschwünge in einem fortlaufenden Wechsel. Tendenziell ist die Besucherentwicklung in Thüringen eher rückläufig (Indexpunkte 2016: 97,2). Als einziges ostdeutsches Bundesland übertraf nur Brandenburg mit 100,4 Indexpunkten das Besucherniveau des Basisjahres 2011. Thüringen behauptete sich besser als Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Sachsen und Sachsen-Anhalt hatten es allerdings aufgrund eines starken Basisjahres mit Sonderausstellungen und (Groß-)Investitionen besonders schwer.