Auch in Thüringens Freizeitwirtschaft profitierten im Zeitraum Januar bis August 2017 bereits einzelne Anbieter vom Reformationsjubiläum. Vor allem Stadtführungen (+2,8 %) und Burgen/Schlösser (+2,3 %) konnten mit der Entwicklung der Besucher zufrieden sein.
In der Kategorie Burgen/Schlösser vermeldete Thüringen sogar ein deutlich besseres Ergebnis als Ostdeutschland insgesamt, wo die Messlatte im Vergleich zum Vorjahr (u.a. Sonderausstellungen sowie Abschluss von Baumaßnahmen in einzelnen Einrichtungen) vergleichsweise hoch lag. Dabei hätte im Freistaat das Besucherplus sogar noch höher ausfallen können. Durch den Wegfall einer großen Sonderausstellung im Vorjahr gehen die positiven Effekte des Reformationsjubiläums bei den Burgen/Schlösser bisher leider etwas unter. Bei den Stadtführungen zeigte sich der Effekt des Reformationsjahrs in Ostdeutschland deutlich ausgeprägter als in Thüringen. Grund dafür sind in erster Linie die starken Zuwächse der Anbieter aus Sachsen-Anhalt.
Die Besucherbilanzen der Museen/Ausstellungen und der Freilichtmuseen/Besucherbergwerke in Thüringen rutschten nur leicht in die Minuszone. Die Erlebnisbäder/Thermen (-6,4 %) kämpften dagegen mit größeren Verlusten. Grund dafür waren u. a. Baumaßnahmen einzelner Anbieter, die zu Einschränkungen des Betriebs bzw. längeren Schließzeiten führten. Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung nicht grundsätzlich negativ zu werten – zumal es auch einige Gewinner gab. Schon in den kommenden Monaten ist wieder mit einer Erholung der Nachfrage zu rechnen.
Insgesamt berichtet die Thüringer Freizeitwirtschaft in den ersten acht Monaten 2017 über einen leichten Besucherrückgang von 1,0 %. Ein Aufholen zum Jahresende ist also durchaus noch im Bereich des Machbaren. Erste vorläufige Auswertungen deuten bereits auf ausgeprägte Nachfragesteigerungen in den Monaten September und Oktober hin.
Thüringen im Ländervergleich: Platz im Mittelfeld
Ähnlich wie in Thüringen zeigte die Besucherentwicklung im Zeitraum Januar bis August 2017 auch in Mecklenburg-Vorpommern (+0,6 %) und Sachsen (-0,8 %) keine größeren Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt gab es nur zwei Ausreißer, die sich nach oben bzw. unten abgrenzten. Sachsen-Anhalt glänzte aufgrund der positiven Impulse durch das Reformationsjubiläum mit einer starken Zuwachsrate in Höhe von 6,0%. Vor allem die Ergebnisse der Museen/Ausstellungen und Stadtführungen stachen dabei positiv hervor. Das abgeschlagene Schlusslicht im Ländervergleich bildet Brandenburg (-7,0 %). Hier blieb fast keine Kategorie von rückläufigen Besucherzahlen verschont.